Fynh liest reviewed Titans Kinder by Aiki Mira
Rasante Story und tolle Charaktere
5 stars
Auf ca. 200 Zeiten erzählt Aiki Mira eine gelungene, packende und sich schnell entfaltende Story. Einzig den Einstieg fand ich etwas holprig und die Charaktere wirkten da auf mich noch etwas hölzern. Das hat sich aber schnell geändert und nicht nur die Figuren wurden lebendiger und deren Entwicklung spannend und interessant, sondern auch die Geschichte nahm an Fahrt auf und sparte nicht an fesselnden Ereignissen und immer wieder aufs Neue unerwarteten Wendungen.
Besonders angetan haben es mir die Charaktere Rain, eine nicht-binäre Bioinformatikerin und leidenschaftliche Gamerin, die das Pronomen “sie” bevorzugt, und Marlon, ein fürsorglicher und sehr redseliger Berliner und “Hilfsastronaut”, der seine Gefühle offen zeigt und seiner fantasievollen und spielerischen Ader freien Lauf lässt. Sehr sympathisch an den beiden fand ich besonders ihre Bodenständigkeit und ihre inneren Konflikte und Gedanken fand ich oft sehr nachvollziehbar. Ähnlich wie bei Romanen von Becky Chambers fühlte ich mich wie „mit dabei“ und …
Auf ca. 200 Zeiten erzählt Aiki Mira eine gelungene, packende und sich schnell entfaltende Story. Einzig den Einstieg fand ich etwas holprig und die Charaktere wirkten da auf mich noch etwas hölzern. Das hat sich aber schnell geändert und nicht nur die Figuren wurden lebendiger und deren Entwicklung spannend und interessant, sondern auch die Geschichte nahm an Fahrt auf und sparte nicht an fesselnden Ereignissen und immer wieder aufs Neue unerwarteten Wendungen.
Besonders angetan haben es mir die Charaktere Rain, eine nicht-binäre Bioinformatikerin und leidenschaftliche Gamerin, die das Pronomen “sie” bevorzugt, und Marlon, ein fürsorglicher und sehr redseliger Berliner und “Hilfsastronaut”, der seine Gefühle offen zeigt und seiner fantasievollen und spielerischen Ader freien Lauf lässt. Sehr sympathisch an den beiden fand ich besonders ihre Bodenständigkeit und ihre inneren Konflikte und Gedanken fand ich oft sehr nachvollziehbar. Ähnlich wie bei Romanen von Becky Chambers fühlte ich mich wie „mit dabei“ und als Teil der Truppe und wäre gerne mit den Charakteren befreundet. 😊 (Wobei an dieser Stelle erwähnt sei, dass die Story sich sonst sehr anders liest als Romane von Becky Chambers)
Interessant fand ich im Bezug auf die Charaktere auch das Element der Space-Symbiose, die sich zwischen drei Astronaut*innen bei langen Aufenthalten im All entwickelt und dafür sorgt, dass sie sich gegenseitig ergänzen, für einander da sind und sich gegenseitig Zuneigung und Nähe geben.
Die Story ähnelt anfangs eher einer Horror-Geschichte mit Krimi-Elementen (CW für Tod, Gewalt und Mord), entwickelt sich dann aber in eine ganz andere Richtung, die mehr Raum für die Entwicklung der Charaktere, deren Beziehungen zueinander und für die Beschreibung des Lebens und Arbeitens auf dem Titan und der dortigen Forschungsstation lässt, ohne dabei aber das stetige Voranschreiten der Geschichte zu vernachlässigen. Wirklich, es geschehen so viele teils unerwartete, aber immer fesselnd beschriebene und spannende, teils düstere, aber auch utopische Dinge, sodass ich mich an mehr als einem Abend dazu zwingen musste, das Buch bei Seite zu legen, um nicht zu spät schlafen zu gehen. :D
Äußerst gelungen fand ich auch Aikis Beschreibung der Atmosphäre (nicht nur die physikalische) und charakteristischen Bedingungen auf dem Titan, die einerseits trist und bedrohlich, zugleich aber auch heimelig und faszinierend wirken.
Alles in Allem ein, wie ich finde, sehr gelungener SciFi-Kurzroman, der eine greifbare Atmosphäre aufbaut, eine packende Geschichte erzählt und dabei die Protagonist*innen sehr überzeugend und sympathisch zeichnet. Ich freue mich auf mehr von Aiki Mira. 😊