Ich habe das Werk von @fernandez@troet.cafe erst im #Fediverse kennengelernt. Keine Ahnung in welchem Loch ich die letzten Jahre war. Auf jeden Fall hat mich vor einiger Zeit ein Hinweis von ihm dazu gebracht, dieses Buch für den Kauf vorzumerken. Gestern kam es an und wurde in einem Rutsch durchgelesen.
Ich war sehr gut unterhalten und musste mehrmals laut lachen. Auf der anderen Seite sind aber auch Cartoons dabei, wo man als Pendler oder Vielfahrer einfach nur "So isses" sagen kann. Auch die Variationen zum unbeschrankten Bahnübergang sind zu nahe an der Realität, als dass ich lachen konnte. Dazu wurden mir schon zu viele Geschichten aus dem Betrieb der @dfs@bahn.social erzählt.
Trotz dieser gemischten Aufnahme des Buches, bereue ich den Kauf überhaupt nicht. Kaufempfehlung für alle, die über Irrsinn der deutschen Bahnpolitik auch mal lachen wollen.
Dieses kurzweilige und flüssig zu lesende Buch mit kleinen autobiografischen Einsprengseln erinnert mich im Stil sehr an "Die Tante Jolesch" und die diversen anderen Werke von Autoren aus dem Gebiet der KuK-Monarchie. Man könnte das als zusätzlichen Beweis zur These Rudiš' sehen, dass diese Zeit bis heute all die Länder prägt.
In den fünfzehn Kapiteln wird immer entweder ein Thema behandelt, wie zum Beispiel die Speisewagen oder Nachtzüge, oder verschiedene Strecken besprochen. Das ist dabei immer recht ausgewogen zwischen Technik, Geschichte, Landschaften und Erlebnissen. Man muss also als Nicht-Eisenbahnfan keineswegs befürchten, mit der Anzahl der Nieten an einer Dampflok erschlagen zu werden, aber ein paar interessante Deteils finden sich.
Mit seinem Format und dem flexiblen Einband ist das Buch eine hervorragende Reiselektüre und nicht nur für solche mit dem Zug. Ich habe beim Lesen Lust darauf bekommen, mit der Bahn ähnlich kreuz und quer durch Europa zu reisen.
Im Alltag passiert es erstaunlich oft, dass wir mit Verschwörungserzählungen konfrontiert werden. Ob mit einem …
Erklärung der Mechanismen von und dem Umgang mit Verschwörungserzählungen
4 stars
Dieses wichtige Buch von @kattascha@chaos.social und @Pia@chaos.social beschreibt in neun Kapiteln die verschidenen Aspekte von Verschwörungserzählungen. Dabei wird der Bogen von der Psychologie über die Gesprächsführung bis zur gesellschaftlichen Gefährdung gespannt.
Da ich vorher "Fakt und Vorurteil" von Holm Gero Hümmler und Ulrike Schießer gelesen habe, konnte ich es nicht vermeiden, diese beiden Bücher miteinander zu vergleichen, weswegen dies auch eine Doppel-Rezension ist.
Dadurch, dass sie das gleiche Thema behandeln, gibt es natürlich große Überschneidungen, aber ich habe das Gefühl, dass sich "Fakt und Vorurteil" deutlich mehr als Ratgeber im Umgang im eigenen Umfeld versteht. Ich fand "True Facts" einfacher zu lesen und der Stil entspricht mehr meinem Geschmack. Beide Bücher sind aber hervorragend, um das Phänomen zu verstehen und sich selbst für Begegnungen zu wappnen. Definitive Kaufempfehlung für beide Bücher, da es von den eigenen Vorlieben und Umständen abhängt, wie viel man jeweils profitiert.
Snow Crash is a science fiction novel by American writer Neal Stephenson, published in 1992. …
Ähnlich schlecht gealtert, wie ich selbst
2 stars
Tja, was soll ich sagen? Hätte ich Snow Crash vor fünfundzwanzig Jahren gelesen, wäre ich wohl ein absoluter Fan. So sind das Buch und ich 25 Jahre älter geworden und werden uns wieder trennen, ohne Freunde geworden zu sein.
Die dystopische Welt kennt man ja beispielsweise aus Filmen wie Blade Runner und Soylent Green, oder auch den Rollenspielen CyberPunk und Shadowrun. Auch die virtuelle Welt, die deutlich mehr an Second Live als die literarisch verkitschte Variante aus Otherland erinnert, gibt einem das Gefühl von Heimat. Wo ich ein wenig kritisch bin, sind die Erwähnungen von eigentlich damals schon absehbar vom Aussterben bedrohten Technologien (FAX, Videorecorder, Münztelefon), was ich aber gerne als gewollten Anachronismus durchgehen lassen will. Meist werden sie so eingebunden, dass ein Gegenspieler dadurch als rückständig diffamiert wird.
Worauf ich völlig hätte verzichten können, war die Sex-Szene. Insbesondere weil es bei einer 15jährigen Protagonistin einen leicht zweifelhaften Touch hat. …
Tja, was soll ich sagen? Hätte ich Snow Crash vor fünfundzwanzig Jahren gelesen, wäre ich wohl ein absoluter Fan. So sind das Buch und ich 25 Jahre älter geworden und werden uns wieder trennen, ohne Freunde geworden zu sein.
Die dystopische Welt kennt man ja beispielsweise aus Filmen wie Blade Runner und Soylent Green, oder auch den Rollenspielen CyberPunk und Shadowrun. Auch die virtuelle Welt, die deutlich mehr an Second Live als die literarisch verkitschte Variante aus Otherland erinnert, gibt einem das Gefühl von Heimat. Wo ich ein wenig kritisch bin, sind die Erwähnungen von eigentlich damals schon absehbar vom Aussterben bedrohten Technologien (FAX, Videorecorder, Münztelefon), was ich aber gerne als gewollten Anachronismus durchgehen lassen will. Meist werden sie so eingebunden, dass ein Gegenspieler dadurch als rückständig diffamiert wird.
Worauf ich völlig hätte verzichten können, war die Sex-Szene. Insbesondere weil es bei einer 15jährigen Protagonistin einen leicht zweifelhaften Touch hat. Die Geschichte hat dadurch nur verloren. Glücklicherweise blieb es bei dieser einen.
Mein größtes Problem ist aber die Übersetzung und das Lektorat dieser Ausgabe. Natürlich ist der Goldmann Verlag für seine billige Produktion bekannt, aber "order and hygiene" als "Orden und Hygiene" statt "Ordnung und Sauberkeit" zu übersetzen, ist doch ein arger Schnitzer.
Insgesamt war ich aber immer noch gut unterhalten. Die Geschichte war stimmig und allenfalls fehlte mir ein Literaturverzeichnis, um die Referenzen der Mythologie nachtzuprüfen. Bei den Unterhaltungen mit dem Bibliothekar hätte ich mir Experten der verschiedenen Fachbereiche an meiner Seite gewünscht. Da war mir die herausgearbeitete Theorie dann doch zu gewagt und ich hätte gerne Rückfragen zu gewissen Aspekten gestellt.
Wer kann, sollte sich lieber die englischsprachige Version zulegen und somit die Übersetzungsschwächen vermeiden. Wenn man nicht zu viel erwartet, erhält man einen ordentlichen Zeitvertreib.
Nach "Der Wind in den Weiden" lässt sich Michael Plessix neue Überraschungen für Keneth Grahames …
Sehr schöne Fortsetzung der klassischen Geschichte von Graham Grene
5 stars
Ich hatte schon vor Jahren "Der Wind in den Weiden" von Graham Grene in der Umsetzung von Michel Plessix gelesen. Wie auch dort versteht sich Plessix darauf, die Charaktere liebevoll zu zeichnen und auch die Hintergründe der Panele sind reich an Detail. Man achte auch auf die kleinen Insekten! Auch einige Anspielungen auf bekannte Werke sind zu finden.
Leider muss ich sagen, dass die gewählten Schriftarten mir das Lesen erschweren, weswegen ich ein gutes halbes Jahr für diesen schönen Band gebraucht habe. Auch sind manche Texte arg klein. Wer gute Augen hat, wird das aber nicht stören. Es fügt sich alles zu einem Gesamtbild.